Bei der Hundeernährung sind Fettsäuren wichtig, weil sie dem Hund Energie liefern. Zudem können fettlösliche Vitamine nur dann vom Organismus verwertet werden, wenn dein Vierbeiner essentielle Fettsäuren über die Nahrung erhält. Damit du deinen tierischen Freund gesund ernähren kannst, bekommst du folgend alle relevanten Informationen über Fette und Fettsäuren.
Wozu dient dem Hund Fett in der Hundeernährung?
Fett gehört zu den „großen“ Drei der Hundeernährung. Hundefutter sollte aus Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten bestehen. Das Fett im Futter dient der Energiegewinnung und als Energiespeicher. Außerdem werden fettlösliche Vitamine mit Fett transportiert, sodass der Körper sie verwerten kann. Fette versorgen darüber hinaus Fettsäuren. Und nicht zu vergessen ist Fett ein Geschmacksträger. Fette werden in gesättigte Fettsäuren, einfach ungesättigte Fettsäuren und mehrfach ungesättigte Fettsäuren unterteilt.
Omega-3-Fettsäuren aus tierischen und pflanzlichen Quellen
Die Fettsäuren wirken sich unterschiedlich auf den Körper aus. Für Hunde – wie auch für Menschen – sind einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren wichtiger als gesättigte Fettsäuren. Ungesättigte Fettsäuren befinden sich in Pflanzen und beispielsweise in Hanföl, Rapsöl oder Olivenöl. Obwohl ungesättigte Fettsäuren für die Gesundheit relevant sind, ist die Aufnahme dieser Fettsäuren für den Organismus des Hundes lediglich begrenzt möglich.
In den pflanzlichen Ölen befinden sich die wertvollen Omega-3-Fettsäuren DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure). Bei diesen Fettsäuren ist die Umwandlung in die aktive Form notwendig und es ist bisher nicht eindeutig bewiesen, ob der Hundekörper dazu fähig ist. Deshalb ist es für die Hundeernährung sinnvoller, EPA und DHA anzubieten, dass in aktiver Form vorliegt. Das ist bei Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl oder anderen tierischen Quellen der Fall. In der aktiven Form stehen die Fettsäuren dem Hund direkt zur Verfügung.
Die drei Fettsäure-Arten genauer erklärt
Es gibt gesättigte, ungesättigte und essentielle Fettsäuren. Diese drei Arten schauen wir uns einmal genauer an.
Was sind gesättigte Fettsäuren?
Gesättigte Fettsäuren bestehen aus langen Ketten mit vielen Molekülen. Lange Ketten sind schwer aufzuspalten und aus diesem Grund schwer verdaulich. Weil der Körper gerne Energie spart, speichert er die gesättigten Fettsäuren in Depots wie dem Bauchfett ab. Er macht sich also nicht die Arbeit, diese langen Ketten aufzuspalten und dabei viel Energie zu verbrauchen. Die gespeicherten Fettsäuren bleiben in ihren Depots, bis sie benötigt werden.
Gesättigte Fettsäuren sind meistens in tierischen Fetten vorzufinden, die für Hunde Energie liefern. Im Vergleich zu pflanzlichen Fetten enthalten tierische Fette mehr gesättigte Fettsäuren. Zudem sind tierische Fette für den Hund besser zu verwerten. Allerdings können zu viele gesättigte Fettsäuren zu Übergewicht führen.
Was sind ungesättigte Fettsäuren?
Auch ungesättigte Fettsäuren bestehen aus langen Molekülketten, wobei sich hier freie Bindungsstellen zwischen zwei Molekülen befinden. Durch diese Bindungsstellen ist die Reaktion mit anderen Stoffen möglich, sodass die Spaltung der langen Ketten leichter ist. Das erklärt, warum ungesättigte Fettsäuren besser verdaulich sind.
Ungesättigte Fettsäuren dienen dem Hund zur Gewinnung von Energie. Enthält die Hundeernährung zu viele dieser Fettsäuren, speichert der Körper den Überschuss in den Depots ab.
3 Tipps, um ranziges Fett im Hundefutter zu vermeiden
Fett kann ranzig werden und ranziges Fett hat keinen Nährwert mehr. Bei Trockenfutter geschieht das schnell. Das Futter riecht zwar mit ranzigem Fett anders, aber viele Hundehalter füttern es dennoch weiter. Die Folge könnte ein Fettmangel bei deinem Hund sein. Ranziges Fett im Hundefutter kannst du vermeiden:
- Trockenfutter richtig aufbewahren: Falls du Trockenfutter fütterst, solltest du den Sack immer gut verschließen und ihn in einem kühlen, trockenen Raum aufbewahren.
- Auf Antioxidantien achten: Viele Hersteller verwenden Antioxidantien. Das sind Stoffe, die das Ranzig-werden verhindern. Vitamin E ist ein natürliches Konservierungsmittel, das für den Hund unschädlich ist.
- Auf Nassfutter umsteigen: Ranziges Fett ist ein Problem bei Trockenfutter. Zudem ist Trockenfutter für den Hund nicht so gut verdaulich und gesund wie Nassfutter. Deshalb raten wir dazu, Hunde mit einem hochwertigen Nassfutter zu füttern.
Was sind essentielle Fettsäuren für den Hund?
Essentielle Fettsäuren bedeutet: Der Organismus kann diese Fettsäuren nicht selbst produzieren. Er muss sie somit über die Nahrung erhalten. Bei diesen Fettsäuren handelt es sich um die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega-3 und Omega-6 sowie Arachidonsäure.
So versorgst du deinen Hund optimal mit Fetten
Dein Hund benötigt tierische Fette, weil er diese besser verwerten kann. Der Fettgehalt sollte sich bei Nassfutter auf 3 bis 7 Prozent und bei Trockenfutter auf 10 bis 20 Prozent belaufen. Hunde im Wachstum sowie sehr aktive Vierbeiner benötigen mehr Fett.
Hunde brauchen ebenso ungesättigte Fettsäuren. Wenn du deinen Hund barfst oder mit einem fettarmen Trockenfutter ernährst, musst du Fette und Öle hinzugeben. Tust du das nicht, können ein Fettmangel und damit verbundene Krankheiten entstehen.
Je flüssiger das Fett ist, umso mehr ungesättigte Fettsäuren sind enthalten. Je härter Fett ist, umso mehr gesättigte Fettsäuren sind enthalten. In hochwertigem Hundefutter befinden sich genügend ungesättigte Fettsäuren. Barfer und Hundehalter, die das Hundefutter selbst kochen, müssen Öle zufügen.
Bekommt dein Hund rohes Fleisch, nimmt er ausreichend Omega-6-Fettsäuren auf. Dann musst du dafür sorgen, dass er ebenfalls Omega-3-Fettsäuren erhält. Diese Fettsäuren sind in Leinöl oder Lachsöl enthalten. Weil DHA und EPA für den Hund in aktiver Form vorliegen sollten, ist Lachsöl einem pflanzlichen Öl vorzuziehen. Außerdem ist bei Leinöl nicht am Geruch erkennbar, wenn es ranzig geworden ist. Ranziges Leinöl hat eine toxische Wirkung auf die Leber. Das kann für deinen Hund bereits bei einer kleinen Menge gesundheitsschädlich sein.
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Wie viel Lachsöl für den Hund?
Es gibt bisher keine wissenschaftlich belegte Dosierungsempfehlung von Lachsöl beziehungsweise Omega-3-Fettsäuren für den Hund. Die folgenden Angaben sind als Orientierungshilfe gedacht. Am besten führst du eine Art von Tagebuch, sodass du erkennen kannst, ob und wie sich die Konsistenz, der Geruch und die Farbe des Kots deines Vierbeiners verändert.
- Bei der Rohfütterung oder beim Kochen von Hundefutter benötigt ein Hund bis 30 Kilogramm Körpergewicht etwa 5 Milliliter Lachsöl pro 10 Kilogramm Gewicht täglich. Bei Hunden ab einem Körpergewicht von 40 Kilogramm rechnet man 15 Milliliter pro Tag.
- Wird dein Hund mit einem hochwertigen Nassfutter gefüttert, ist keine Zugabe von Omega-3-Fettsäuren notwendig.
- Beim Fellwechsel ist der Bedarf höher, sodass du jeden zweiten Tag zirka 2,5 Milliliter pro 10 Kilogramm Körpergewicht zum Futter geben kannst.
- Auch für Hunde mit Verhaltensstörungen und bei chronischem Stress kann eine Gabe von Lachsöl sinnvoll sein. Dann gibst du zum Futter ungefähr einen Milliliter Öl pro 10 Kilogramm Körpergewicht hinzu.
Bekommt dein Hund durch die Zugabe von Öl Blähungen, Maulgeruch oder Durchfall, musst du die Menge an Lachsöl reduzieren. Im Anschluss steigerst du langsam, sodass sich der Hundekörper an die Öl-Zugabe gewöhnen kann.
Wie äußert sich ein Fettmangel beim Hund?
Eine Unterversorgung mit Fett ist an folgenden Anzeichen erkennbar:
- Es tritt eine Fettstoffwechselstörung auf, die sich durch trockenes Fell, Juckreiz und Hautinfektionen bemerkbar macht.
- Ein Fettmangel kann zu einer schlechten Wundheilung und schuppiger Haut führen.
- Eine Unterversorgung mit Fett führt zum Energieverlust und somit zum Leistungsabfall.
- Des Weiteren kann es zur Gewichtsabnahme bis zur Abmagerung sowie zu Fortpflanzungsstörungen kommen.
- Bei Junghunden können Wachstumsstörungen auftreten.
- Ein Mangel an Fett schwächt das Immunsystem.
Hautekzeme bei Fettmangel: Bei einem Fettmangel treten die Ekzeme oftmals zuerst am Bauch auf. Von dort aus breiten sie sich über den gesamten Körper aus. Bei Hunden mit einer Hautkrankheit ist Linolsäure empfehlenswert. Sie hat entzündungshemmende Eigenschaften.
FAQ zu Fettsäuren für den Hund
Fette stellen einen Energiespeicher dar und dienen der Energiegewinnung. Des Weiteren sorgen Fette dafür, dass die fettlöslichen Vitamine verwertet werden können.
In Lachsöl oder in anderen tierischen Lebensmitteln liegen Omega-3-Fettsäuren bereits in aktiver Form vor. Der Hundekörper muss sie somit nicht erst umwandeln, um sie verwerten zu können. Bei Omega-3 aus pflanzlicher Herkunft ist die Umwandlung in die aktive Form notwendig. Es ist nicht klar, ob der Hundekörper dazu in der Lage ist.
Eine Unterversorgung mit Fett kann zu Hautproblemen, Juckreiz und weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Bei einem Fettmangel kann es weiterhin zu einer verminderten Leistungsfähigkeit, Wachstumsstörungen, Ekzemen und einem zu schwachen Immunsystem kommen.
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