Die Frage danach, ob vegane Hundeernährung tatsächlich gesund für die Tiere ist, erhitzt nach wie vor viele Gemüter. Moralische Aspekte stehen hier oftmals ungeklärten Fakten gegenüber und aus diesem Grund wird es Zeit, einmal beide Seiten wirklich zu beleuchten.
Hund vegan ernähren
– Die häufigsten Argumente für und gegen vegane Hundeernährung
Beginnen wir zunächst mit den Argumenten, die Befürworter dieser Ernährungsform oft vorbringen:
- Den eigenen Hund vegan zu ernähren hilft dabei, die eigene Philosophie zu leben.
- Vegane Hundeernährung ist eine gesündere Alternative für Vierbeiner.
- Fleischlose oder zumindest vegetarische Hundenahrung ist gesund.
- Hunde sind Allesfresser, die auf Fleisch oder tierische Proteine verzichten können.
- Tierliebende Personen wollen nicht, dass anderen Tieren Leid zugefügt wird.
- Tierisches Eiweiß hat mittlerweile den Ruf, Krebs auszulösen und davor möchte ein Hundebesitzer seinen Liebling bewahren.
- Vegane Ernährung beeinflusst das Tier körperlich, wie geistig positiv.
Vegane Hundeernährung – Contra
- Es braucht viel aktiven Kontakt zum Tierarzt, damit das Tier immer gesund bleibt und die Rezepte auch wirklich auf seinen Bedarf abgestimmt sind.
- Vegane Ernährung führt bei Hunden schnell zu Mangelerscheinungen. Auch eine chronische Unterversorgung ist nicht auszuschließen, was überhaupt erst die Mängel hervorrufen wird.
- Bei der veganen Ernährung fehlen wichtige Nährstoffe. Diese zu ergänzen ist schwieriger, als man zunächst oft annimmt.
- Vegane Ernährung lässt nur wenig bis gar keinen Spielraum für Abwechslung zu.
- Ersatzquellen für dem tierischen Eiweiß zumindest gleichwertige Proteine sind nicht oder nur schwer bekömmlich für den Hund.
- Bei veganem Hundefutter aus dem Verkauf handelt es sich in der Regel um Trockenfutter. Es muss also jede Mahlzeit selbst gekocht werden, was Zeit und Geld kostet. Hier sind auch die hohen Kosten für Nahrungsergänzungsmittel anzuführen, die unmittelbar mit der veganen Ernährung einhergehen.
- Es gibt zu wenige Hunde, die schon seit 12 bis 18 Jahren vegan leben. Dadurch sind zu wenige mögliche Langzeitfolgen dieser Ernährungsform bekannt.
- Veganes Tierfutter wird oft mit künstlichen Inhaltsstoffen versehen, um die nötigen Nährstoffe bieten zu können. Von künstlichen Inhaltsstoffen sollten verantwortungsbewusste Hundebesitzer jedoch absehen.
Der moralische Kompass als Richtwert – sollte man seinen Hund vegan ernähren?
Ehe man in dieser Sache näher auf die vegane Hundeernährung eingehen kann, muss man einmal beim Haustierbesitzer beginnen.
Viele Veganer entscheiden sich in erster Linie für diese Lebensweise, da sie die Grausamkeit gegenüber Nutztieren nicht unterstützten möchten.
Gleich an zweiter Stelle steht stets das Argument der eigenen Gesundheit. So seien Nutztiere mittlerweile geradezu mit Antibiotika vollgepumpt, was bei längerem Nachdenken sicherlich eine Anregung für das Verändern des eigenen Fleischkonsums sein kann. In jedem Fall wird von ethisch motivierten Veganern Leid nicht vorsätzlich hingenommen.
In hitzigen Diskussionen darüber fällt aber immer wieder das Argument, dass Veganer ein Problem mit der Grausamkeit der Natur haben. Und das stimmt mit Sicherheit auch irgendwo, denn die Tierwelt ist voller Gemeinheiten und moralisch fragwürdigem Verhalten:
- Ameisen versklaven andere Ameisen, indem sie regelmäßig fremde Dörfer überfallen und dabei Larven wie Puppen entführen, um sie unter ihren bereits gehaltenen Sklaven großzuziehen.
- Affen überfallen andere Gruppen ihrer Artgenossen, um einerseits ihr Revier zu erweitern und auf der anderen Seite Affenweibchen zu entführen. Sie brandschatzen, rauben und töten dabei.
- Delfine vergewaltigen in Gruppen oft ihre Weibchen und wurden bereits mehrfach dabei erforscht, wie sie einander hochgradig mobben.
- Otter wiederum vergewaltigen Seehundbabys, drücken diese dabei meist unter Wasser, um ihr Heulen zu beenden und ertränken das Baby meist dabei.
Und das sind nur ein paar von mehreren hundert Beispielen, welche die Natur parat hat. Selbstverständlich zählt auch das Verhalten der Vorfahren unserer heutigen Haushunde in diese Liste.
Als Beutetierfresser jagten und töteten sie ihre Nahrung. An dieser Stelle kommt auch bereits eines der Argumente ins Spiel, die von Gegnern der eigentlich artgerechten Ernährungsweise stammen.
Zwar stimmt es, dass der Hund grundsätzlich ein sogenannter Allesfresser ist, doch trotz allem ist sein Körper von der Natur aus auf die Verwertung von tierischem Eiweiß ausgelegt. Sein Verdauungsapparat ist nicht dazu in der Lage, pflanzliche Nahrung richtig zu verwerten. Ihr Darm ist zu kurz, wodurch nur eine unzureichende Verdauung gewährleistet werden kann. Wertvolle Enzyme können so gar nicht verarbeitet werden, was automatisch eine Nahrungsergänzung ins Spiel ruft, wenn der Hund denn vegan ernährt werden soll.
Es ist grundsätzlich möglich, eine vegane Hundeernährung einzusetzen.
Doch sollte man diese wirklich in Betracht ziehen? Unbestritten ist: Der Hund kann sich seine Nahrung nicht selbst erjagen, also muss er letztlich das zu sich nehmen, was ihm sein Besitzer in den Napf gibt.
Wie man die Sache an dieser Stelle also dreht und wendet, aus rein moralischer Sicht wird man nicht auf einen grünen Zweig kommen. Viel eher sollte jeder Hundehalter daher an sich selbst appellieren, dass folgende Dinge höchste Priorität verdienen:
- Es ist die Aufgabe des Hundebesitzers, dass sein Haustier alle wichtigen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente bekommt, die er für ein gesundes und artgerechtes Leben benötigt.
- Dazu zählt auch, dass die Ernährung des Hundes möglichst ausgewogen und im Optimalfall auch schön abwechslungsreich sein sollte.
Der Hund als Allesfresser – das Argument näher beleuchtet
Nicht nur ethologisch hat sich der domestizierte Hund im Laufe seiner Zähmung seinem zweibeinigen besten Freund angepasst.
Die Verdauung hat sich verändert, wodurch zwischen Hund und Wolf nur noch entfernt miteinander verwandt sind.
Verfolgt man die Geschichte zurück, so war Fleisch zu den anfänglichen Zeiten der Domestikation ein Luxusgut. Macht das den Hund aber automatisch zum Allesfresser?
Ein schwedisches Forschungsteam stellte 2013 folgendes fest: Aus genetischer Sicht hat sich der Hund weiterentwickelt. Er ist besser dazu in der Lage, Kohlenhydrate zu verdauen, als sein entfernter Verwandter (der Wolf). Der Grund dafür ist eine bessere Enzymausstattung. Diese sorgt auch dafür, dass der Hund Kohlenhydrate in größeren Mengen verdauen kann, als der Wolf.
Dabei darf aber nicht unbeachtet bleiben, dass nicht nur der Prozess der Verwertung im Tierorganismus, sondern auch der Inhalt der Zutaten ausschlaggebend sein sollte. So sind die Aminosäuren von tierischem Eiweiß ganz anders aufgebaut, als von pflanzlichen Komponenten.
Grundsätzlich besteht also eine Gefahr, dass eine Unterversorgung stattfindet. Diese auszugleichen, ist kompliziert und nicht unbedingt ungefährlich. So ist zum Beispiel noch nicht vollständig geklärt, ob synthetische Nahrungsergänzungsmittel einen bleibenden Schaden anrichten können. Im Fall von synthetischen Vitaminen gab es bereits mehrere Studien, die am Ende zu dem Ergebnis kamen, dass sie krebserregend sein können. Außerdem ist ein Überschuss (verursacht durch falsche Dosierung) genauso gefährlich für die Gesundheit deines Haustiers, wie ein Mangel.
Der Körperbau des Hundes – Ist hier ein Richtwert zu finden?
Die Darmlänge des Hundes steht im gleichen Verhältnis zur Körpergröße des Tieres, wie es auch beim Menschen der Fall sind. Ihr Verdauungssystem funktioniert außerdem ganz ähnlich dem unseren.
Das Gebiss eines Hundes gleicht dem eines absoluten Fleischfressers, was aber nicht zwangsläufig als Richtwert dienen kann. So besitzt zum Beispiel auch ein Panda ein solches Gebiss, lebt aber hauptsächlich von Bambus und damit vegan. Ratten hingegen verfügen mit ihrem Nagergebiss über Zähne, die sich keiner direkten Ernährungsform zuordnen lassen und ernähren sich mitunter hauptsächlich von Fleisch, wenn es ihnen denn möglich ist.
Rein anhand des Gebisses und dem Verdauungssystem lässt sich also weder ein eindeutiges Argument für oder gegen die vegane Ernährungsform erschließen. Man muss also die vegane Ernährung näher betrachten – und damit insbesondere jene Zutaten, die als Ersatz für die lebenswichtigen Aminosäuren herangezogen werden.
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Tofu, Linsen und Lupine – des Veganers liebste Eiweißlieferanten
Aufgrund der vorhergehend beschriebenen Erkenntnisse appellieren viele vegan lebende Hundebesitzer dazu, dass ihre Tiere durch Tofu, Linsen und Lupinen einen geeigneten Eiweißlieferanten verfüttert bekommen. Die darin enthaltenen Aminosäuren seien denen des Fleisches gleichwertig. Ganz so einfach ist es aber nicht.
Bereits in der ausführlichen Liste über die einzelnen Inhaltsstoffe von Hundefutter wurde Soja näher beleuchtet und darauf hingewiesen, dass dieser Eiweißlieferant für den Hund nicht gut bekömmlich ist. Insbesondere, wenn er ihm regelmäßig verfüttert wird. Nun ist Soja aber der Hauptbestandteil von Tofu, was diesen Ersatz der tierischen Aminosäuren ungeeignet macht.
Linsen sind nur in gekochter oder gedämpfter Form nicht schädlich für das Tier. Und selbst dann wird eine zu große Menge problematisch, denn der Hund bekommt davon Blähungen und Bauchschmerzen.
Lupine wiederum sind verträglich und gut verdaulich für Hunde. Ob ihre Aminosäuren aber tatsächlich denen von tierischem Eiweiß nahekommen, bleibt fraglich. Klar ist jedenfalls: Es sollte nicht nur einen Eiweißlieferanten im Futter geben, denn ein Hund benötigt auch Abwechslung. Spätestens mit einer auftretenden Futtermittelallergie (deren Risiko erhöht sich, wenn die Ernährung über viele Jahre hinweg immer dieselbe bleibt) bekommt man ansonsten ein ganz schönes Problem, wenn der Hund keine anderen Eiweißbezugsquellen kennt und sich sein Organismus dann erstmal mühsam umstellen muss.
Vegane Hundeernährung – Hunde können in der Theorie wirklich vegan leben
Anders als Katzen, für die Taurin überlebensnotwendig ist (und das befindet sich in dieser Form nur in tierischem Eiweiß), können Hunde zumindest in der Theorie tatsächlich vegan leben. Zahlreiche Fallberichte zeigen, dass einige der Tiere, die jahrelang vegan ernährt wurden, noch heute bei bester Gesundheit sind. Aber eben nur, wenn Nahrungsergänzungsmittel verwendet wurden. Das macht die vegane Lebensform nicht nur teuer, sondern in gewissem Maß auch künstlich. Die damit verbundenen Risiken sind jedenfalls nicht zu unterschätzen.
Dadurch gibt es auch seitens Experten eine klare Gegenmeinung zur veganen Hundeernährung. Einer der Vertreter von dieser Meinung ist Udo Kopernik, Pressesprecher des Deutschen Hundewesen aus Hennef an der Sieg.
Er bezeichnet die vegane Ernährung von Hunden als gesundheitsschädlich gegenüber den Tieren. Die damit im Zusammenhang stehenden Mangelerscheinungen würden sich nicht nur in der Fellqualität zeigen, sondern sich sehr stark auf das gesamte Tierskelett auswirken. Gelenkerkrankungen seien aber nicht die einzigen möglichen Folgen. Auch eine nachhaltig gestörte Verdauung sei möglich.
Unterstützung erhält er unter anderem von Professor Karl-Heinz Südekum, der am Institut für Tierwissenschaften an der Universität Bonn unterrichtet. Seiner Meinung nach sei es nicht die angemessene Ernährungsform, wenn man auf vegane Kost für einen Mischköstler wie den Hund zurückgreift.
Hund vegan ernähren – Wann gilt Hundefutter als vegan?
Es dürfte eigentlich auf der Hand liegen; von einer veganen Ernährung spricht man bei Hunden, wie auch bei Menschen, wenn das Futter keinerlei Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs besitzt.
Wer nun aber seinen Hund nicht mit Selbstgekochtem ernährt, stößt nun auf das nächste Problem. Denn feuchtes und halbfeuchtes Futter ist anhand dieser Kriterien in keinem Fall vegan, da hier immer Fleisch verarbeitet wird. Und dass Trockenfutter schädlich für Hunde ist, wurde in einem anderen Ratgeber detailliert erklärt.
Eines der Hauptprobleme in der Angelegenheit veganer Hundeernährung stellt die Problematik dar, dass menschliche und tierische Nahrung nicht per se verglichen werden kann.
- Während ein Hundemagen auch dazu in der Lage ist, pflanzliche Kohlenhydrate bis zu einer gewissen Menge zu verdauen, bedeutet das nicht automatisch, dass diese nahrhaft für ihn sind. Es wird immer so bleiben, dass tierische Proteine nicht nur verdaulicher, sondern besser für den Hund zu verwerten sind. Hier setzt auch das Argument an, dass die Verdauung des Kaltschnauzers von der Natur her auf Fleisch ausgerichtet ist.
- Aminosäuren, die in diesem Ratgeber schon mehrere Male als essenziell hervorgehoben wurden, sind die wichtigsten Grundsteine für jene Proteine, die wichtige Funktionen im ganzen Körper ausüben. So führt an Mangel an diesen Stoffen nicht nur zu akuten Beschwerden, sondern kann gravierende Schäden im Organismus deines Hundes verursachen!
- Der Körper eines Hundes kann auch pflanzliche Inhaltsstoffe verdauen, doch sollte das nicht in übermäßigen Mengen passieren.
- Zuvor wurde bereits erwähnt, dass der Hund das Gebiss eines Fleischfressers hat. Während er dadurch nicht zwangsläufig ausschließlich Fleisch erhalten muss, kann eine fleischlose Ernährung trotz allem zu irreparablen Schäden an Zähnen und Kaumuskulatur führen.
- Vegane Ernährung basiert zu größten Teilen auf Getreide bzw. Sorten davon. Der Hund könnte eine Allergie dagegen entwickeln und dann ist es nahezu unmöglich, eine dem Tier gerechte Nahrung zusammenzustellen, die trotzdem noch als vegan gilt.
- Junge und alte Hunde brauchen eine spezielle Ernährung. Ihr Bedarf kann in der Regel nicht durch vegane Nahrung abgedeckt werden.
- Zu guter Letzt bleibt zu erwähnen, dass auch Hunde individuell Kohlenhydrate verwerten können – es laufen derzeit mehrere Studien hinsichtlich den körperlichen Unterschieden einzelner Rassen. Dass unterschiedliche Rassen oft einen ganz unterschiedlichen Nährstoffbedarf haben, konnte jedenfalls schon mehrfach belegt werden.
Warum vegane Futterprodukte oft sogar gefährlich sein können
Vegan ernährten Hunden mangelt es in der Regel an Vitamin A, Kupfer, Zink und eben den Aminosäuren. Das Futter nun einfach nach Gefühl mit Nahrungsergänzungsmitteln aufzustocken, reicht aber nicht aus. In der Regel muss ein Tierarzt feststellen, wie es um den Tagesbedarf des Hundes besteht, um anschließend neben einem Mangel an Aminosäuren auch einen Vitamin- oder Mineralstoffmangel ausschließen zu können.
Hinzu kommt, dass es anschließend ein regelmäßiges Blutbild benötigt, um zu jeder Zeit ausschließen zu können, dass sich der Tagesbedarf des Kaltschnauzers verändert hat. Eine solche Untersuchung ist allerdings nicht sinnvoll, sofern der Hund nicht an ernsten Erkrankungen leidet oder er nicht ein gewisses Alter erreicht hat. Von den damit verbundenen Kosten abgesehen setzt man das eigene Haustier durch einen solchen Eingriff immensem Stress aus; selbst, da er minimalinvasiv ist.
Davon ganz abgesehen stellt die vegane Ernährung für viele einen lukrativen Trend dar. Die moralischen Aspekte in allen Ehren, die dem zugrunde liegen; viele Kochbücher und Ratgeber zielen heutzutage darauf aus, dass man in erster Linie Umsatz mit ihnen generiert. Ob sich die Autoren dieser Bücher und Anleitungen aber im Vorfeld auch wirklich ausreichend mit dem Bedarf eines Hundes auseinandergesetzt haben, bleibt fraglich.
So ist in der Regel ein langjähriges Studium in der Veterinärmedizin notwendig, um auch alle körperlichen Prozesse vollumfänglich erfassen zu können. Und dass Tierärzte und andere Experten regelmäßig von der veganen Hundeernährung abraten, wurde bereits zuvor erwähnt.
Echte Fallbeispiele: Darum ist von veganen Produkten für den Hund abzuraten
Kommen wir nun zu ein paar Fallbeispielen. Es handelt sich dabei um Produkte, die tatsächlich so auf dem Markt existieren.
- Feuchtfutter auf veganer Basis: Enthält in der Regel Bohnen, Lupine, Linsen oder Tofu und wird als Alleinfuttermittel verkauft. Sprich, es soll dem Hund langfristig, wenn nicht sogar täglich angeboten werden. Warum diese Inhaltsstoffe bei langanhaltender Verfütterung problematisch sind, wurde zuvor bereits erläutert.
- Hundetrockennahrung auf veganer Basis: Trockenfutter sollte einem Hund grundsätzlich nicht gegeben werden.
- Vegane Nuggets, Ergänzungsfutter: Problematisch, da Trockenfutter.
- Ergänzungsfutter auf Weizeneiweiß-Basis: Verschiedene Futtermittelallergien beim Hund stehen im Verdacht, durch Getreide ausgelöst zu werden.
Veganes Hundefutter – Das Problem von Welpen und Senioren
Welpen, als auch Senioren haben einen ganz anderen Nährstoff- und Energiebedarf, als alle anderen Hunde. Das gilt im Übrigen auch für kranke Tiere. Bereits eine Niereninsuffizienz kann dazu führen, dass die vegane Ernährungsform völlig ungeeignet für den Hund ist.
Das große Risiko liegt in der im Futter enthaltenen Energie. Welpen einer großen Hunderasse zum Beispiel benötigen eine perfekt auf sie abgestimmte Zusammenstellung. Erhalten sie zu wenig wertvolle Proteine, können sie Wachstumsprobleme bekommen und erhalten dadurch womöglich Missbildungen.
Bei zu vielen Proteinen wachsen sie wiederum zu schnell, was ihr Skelett instabil macht. Im späteren Erwachsenenalter sind Knochenbrüche und Verstauchungen dann große Risiken, mit denen sie tagtäglich konfrontiert werden.
Senioren hingegen haben mit einem erhöhten Gebrechen zu tun, wie man es auch vom Menschen kennt. Eine Ernährungsumstellung ist daher in diesem Alter keine Seltenheit. Eine solche lässt sich aber bei der veganen Ernährungsform kaum bewerkstelligen, da die Auswahl an geeigneten Eiweißalternativen bereits extrem eng ist.
Die üblichen Empfehlungen von Linsen, Tofu & Co. sind ohnehin schädlich für den Hund und daher von vornherein ungeeignet. Möhren, Kartoffeln und Reis als ständige Basis versorgen einen Hund aber nicht mit dem, was er braucht. Selbst mit weiterem Obst oder Gemüse lässt sich kaum eine Zusammenstellung kreieren, die den Anforderungen des Tieres gerecht wird.
Das große Fazit:
Worauf es bei der veganen Ernährung von Hunden ankommt
Du hast in diesem Ratgeber nun einige Eindrücke gewinnen und viele Informationen sammeln können. Unterm Strich kommen wir bestimmt überein, wenn wir gemeinsam festhalten, dass die vegane Ernährung von einem Hund zwar möglich, aber nicht empfehlenswert ist. Es gibt zu viele problematische Szenarien, zu viele Inhaltsstoffe, die für den Hund nicht verträglich sind.
Zusammengefasst noch einmal die drei wichtigsten Gründe, warum du von der veganen Ernährungsform absehen solltest:
- Artgerechte Ernährung geht mit der Ideologie einher, dass das Fleisch aus guter Qualität stammen sollte, da der Hund entsprechende Nährstoffe braucht. Die dafür gezüchteten Tiere leben in der Regel besser, als in kleinen Käfigen gehaltene Nutztiere. Denn wenn in einem Futter nicht viele Zusatzstoffe verwendet werden, ist auch das darin verarbeitete Fleisch hochwertiger. Eine Philosophie, die sich Anifit zum Beispiel zur Aufgabe gemacht hat.
- Vegane Ernährung geht automatisch mit einem Nährstoffmangel einher, der ausgeglichen werden muss. Wer darauf verzichten möchte, andauernd zum Tierarzt zu gehen, um dort viel Geld auszugeben und zudem den Hund unter enormen Stress zu setzen, muss auf konventionelles Fertigfutter zurückgreifen. Es gibt aber fast nur Trockenfuttersorten auf dem Markt, da diese ohne Fleisch auskommen und daher Feuchtfutter keinen Sinn ergeben würde! Und Trockenfutter solltest du aus einer Reihe von Gründen deinem Tier keinesfalls anbieten.
- Dass der Hund ein Mischköstler ist, bedeutet nicht automatisch, dass sein Körper keine Probleme damit hat, andauernd rein pflanzliche Inhaltsstoffe zu verdauen! Der Verdauungstrakt des heutigen Haushundes ist zwar in der Lage dazu, größere Mengen an Kohlenhydraten zu verarbeiten, aber gesund ist das trotzdem nicht. Sämtliche Organe, die daran beteiligt sind, werden stark beansprucht, was in hohem Alter ernste Folgen haben kann.
Anders als bei Katzen wirken sich bei Hunden die Spätfolgen der veganen Ernährungsform vermutlich erst viele Jahre später aus, da sie keine reinen Karnivoren sind. Anstatt dass ihre Verdauung darauf angewiesen ist, tierische Enzyme (z.B. Taurin ist für Katzen überlebenswichtig) zu erhalten, wird der gesamte Organismus trotz allem stark von einer rein pflanzlichen Fütterung belastet.
Die eigene Philosophie als Richtwert
Du lebst eine Philosophie, in der es darum geht, Tieren kein Leid zuzufügen. Dies solltest du dir als Motto heranziehen, wenn es darum geht, deinen Hund artgerecht zu ernähren. Es spricht nichts dagegen, ihm die Mahlzeiten selbst zusammenzustellen und zu barfen – oder auch auf ausgewählte Marken zurückzugreifen, die sich nicht dem Tierleid verschrieben haben. In jedem Fall solltest du aber ganz objektiv für dich entscheiden, ob es wirklich tragbar ist, deinem Hund langfristig die für ihn notwendigen Nährstoffe zu verwehren.
Wer seinen Hund trotz allem vegan ernähren möchte, sollte nicht auf konventionelles Futter zurückgreifen, sondern die Mahlzeiten selbst zubereiten. Nur so lässt sich zumindest sicherstellen, dass er nahrhafte Zutaten erhält, die möglichst verträglich für ihn sind und die ihn in aufeinander abgestimmter Kombination genau die Nährstoffe zukommen lassen, die er benötigt.
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