Parvovirose beim Hund ist eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit. Umgangssprachlich wird sie als Hundeseuche bezeichnet. Wir erklären dir, welche Symptome auftreten, woher Parvo beim Hund verursacht wird und wie die Heilungschancen aussehen. Außerdem erfährst du, ob ein Hund mit Parvovirose eine bestimmte Ernährung benötigt.
Was ist Parvovirose?
Bei Parvovirose handelt sich um eine hochansteckende Krankheit, die durch das Virus Canine Parvovirus verursacht wird. Der Erreger wird von den infizierten Tieren über den Kot und vermutlich auch über Speichel und Erbrochenem ausgeschieden. Das Virus ist äußerst stabil und bleibt in der Umwelt teils bis zu einem halben Jahr infektiös. Die Ansteckung erfolgt oftmals durch den direkten Kontakt mit Kot eines infizierten Tieres.
Das Virus kann jedoch ebenfalls an deinen Schuhsohlen oder an der Kleidung hängen, sodass du den Erreger ins Haus trägst. Leckt dein Hund an den Kleidungen, den Schuhen oder anderen verunreinigten Gegenständen, kann er sich anstecken. Parvo ist besonders für Welpen eine Gefahr und viele Welpen sterben an dieser Infektionserkrankung.
Parvovirus Hund – Symptome
Die meisten infizierten Hunde zeigen keine Symptome. Lediglich bei rund 10 Prozent kommt es zu Beschwerden. Falls Symptome auftreten, geschieht das 7 bis 14 Tage nach der Ansteckung.
- Der Hund möchte nicht mehr fressen
- Er fühlt sich schwach
- Der Vierbeiner hat hohes Fieber
- Meistens erbricht er oft und stark
- Der Hund kann blutigen Durchfall haben, der faulig riecht
- Durch den Flüssigkeitsverlust besteht das Risiko für eine Austrocknung
- Das Tier hat Bauchschmerzen
- Der Kreislauf kann zusammenbrechen
Bei Welpen zwischen der vierten und der zwölften Lebenswoche kommt es oftmals zu schweren Herzkrankheiten. Häufig versterben diese jungen infizierten Hunde und viele von ihnen zeigen zuvor keine Symptome. Bevor sie sterben, leiden sie häufig kurz vorher unter Lungenödemen, Herzrhythmusstörungen und Atemnot.
Darüber hinaus kann es durch die Hundeseuche zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung oder einer Blutvergiftung kommen. Ungeimpfte Hunde, Welpen und ältere Tiere sind besonders gefährdet. Hat eine Mutterhündin eine Parvorisose überstanden, trägt sie Antikörper gegen die Viren in sich, die sie für etwa drei Jahre schützt. Ihre Welpen bekommen die Antikörper über die Plazenta und über Kolostrum, sodass sie ebenfalls in ihren ersten zwei bis drei Lebensmonaten vor einer Ansteckung geschützt sind.
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Wie wird Parvovirose beim Hund diagnostiziert?
Sollte dein Hund an starkem, blutigem Durchfall, Erbrechen und hohem Fieber leiden und ist er nicht gegen Parvo geimpft, wird das Blut analysiert. Bei dieser Infektionskrankheit reduzieren sich die weißen Blutkörperchen und das ist im Blutbild sichtbar. Diese Veränderungen treten auch bei anderen Krankheiten auf. Deshalb führt der Tierarzt zusätzlich eine Kotuntersuchung durch. Der Nachweis des Erregers über Kotproben ist nicht immer sicher, vor allem nicht bei wässrigem Durchfall. Aus diesem Grund können weitere Tests erfolgen.
Parvovirose Hund – Behandlung
Bei der Therapie geht es in erster Linie um die Linderung der Beschwerden und Vermeidung von Komplikationen. Der Flüssigkeitsverlust wird mittels Infusionen ausgeglichen. Des Weiteren können Eiweiße wie Interferon-Omega und Gamma-Globuline zur Linderung der Symptome zum Einsatz kommen.
Manche infizierten Hunde benötigen Bluttransfusionen. Geht die Erkrankung mit starkem Erbrechen einher, kann eine künstliche Ernährung mittels Infusionen notwendig sein. Antibiotika werden dann gegeben, wenn der Hund an starken blutigen Durchfällen leidet oder wenn der Wert der weißen Blutkörperchen zu gering ausfällt.
Wie groß sind bei Parvovirose die Überlebenschancen?
Parvovirose endet bei Welpen oftmals tödlich. Auch bei alten ungeimpften Tieren oder Hunden mit einer Vorerkrankung sind die Heilungschancen eher schlecht. Infizierte Hunde ohne Beschwerden bilden Antikörper, die einen Schutz gegen die Erkrankung für mindestens zwei Jahre darstellen.
Bei einem leichten Verlauf sind die Überlebenschancen sehr gut, wenn die Krankheit rechtzeitig therapiert wird. Die Symptome können zwar bis zu drei Wochen bestehen bleiben, aber die Heilungschancen verbessern sich nach den ersten Tagen sehr stark. Ein schwerer Verlauf endet für die Hunde aufgrund des enormen Flüssigkeitsverlustes häufig bereits nach zwei Tagen tödlich. Beim Parvovirus beim Hund können Spätfolgen auftreten. Manche Tiere behalten Schäden des Magen-Darm-Traktes zurück.
Wie sieht die Ernährung bei einem Hund mit Parvo aus?
Die Ernährung des Hundes spielt für dich erst eine Rolle, wenn dein Vierbeiner die Krankheit überstanden hat. Sobald du den leisesten Verdacht hast, dass sich dein Hund mit dem Virus infiziert haben könnte, solltest du ihn zum Tierarzt bringen. Hat sich der Zustand deines Tieres verbessert und darf und kann er wieder normale Nahrung zu sich nehmen, empfiehlt sich ein leicht verdauliches Nassfutter. Das Futter sollte frei von künstlichen Zusatzstoffen sein. Außerdem ist zu einem Futter in Lebensmittelqualität zu raten. Schließlich ist der Magen-Darm-Trakt deines Hundes von der Krankheit angegriffen und empfindlich.
Wie kannst du Parvovirose bei deinem Hund vorbeugen?
Es gibt gegen Parvovirose eine Impfung. In den ersten Lebenswochen sind Welpen durch die Antikörper der Mutterhündin geschützt – wenn die Hündin geimpft ist oder durch eine überstandene Erkrankung Antikörper gebildet hat. Die Konzentration der Antikörper nimmt jedoch ab. Der Tierarzt sollte die Antikörper bei deinem Welpen überprüfen, um den passenden Impfzeitpunkt festlegen zu können.
Eine Grundimmunisierung erfolgt bei Welpen in der Regel ab der sechsten bis achten Lebenswoche. Ein zweites Mal wird im Alter von neun oder zwölf Wochen und eine drittes Mal mit 16 Lebenswochen geimpft. Damit die Grundimmunisierung ausreicht, erfolgt eine nächste Impfung nach einem Jahr. Es wird empfohlen, erwachsene Hunde alle drei Jahre erneut gegen Parvovirose impfen zu lassen.
FAQ Parvovirose beim Hund
Wird die Infektionskrankheit rechtzeitig erkannt und behandelt, sind die Überlebenschancen bei leichten Fällen sehr hoch. Außerdem haben viele Hunde keine Symptome und bilden Antikörper aus.
Wurde dein Hund rechtzeitig behandelt und ist der Verlauf eher leicht, ist die Erkrankung meistens nach ein bis zwei Wochen überstanden.
Parvo beim Hund ist lange Zeit ansteckend. Wenn der Vierbeiner die Krankheit überstanden hat, scheidet er nach der Heilung immer noch drei Wochen lang das Virus aus. Auch infizierte Hunde ohne Symptome scheiden den Erreger aus.
Nein, Menschen können sich nicht mit dem Canine Parvovirus anstecken. Hat sich dein Hund mit dem Virus infiziert, besteht für dich keine Ansteckungsgefahr.
Parvo wird durch das Virus Canine Parovirus ausgelöst. Die infizierten Tiere scheiden den Erreger über den Kot und wahrscheinlich auch über den Speichel und Erbrochenem aus.
Nur etwa 10 Prozent der infizierten Tiere weisen Symptome auf. Diese Hunde verweigern ihr Futter, fühlen sich schwach und haben hohes Fieber. Weitere Beschwerden sind starkes und häufiges Erbrechen, blutiger Durchfall, Bauchschmerzen und manchmal Kreislaufzusammenbruch.
Bei der Behandlung geht es um Symptomlinderung und der Verhinderung von Komplikationen. Der Hund erhält Infusionen für den Ausgleich des Flüssigkeitsverlusts. Darüber hinaus sind die Gabe von bestimmten Eiweißen sowie künstliche Ernährung, Bluttransfusionen und Antibiotika möglich.
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