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Herzprobleme beim Hund – Anzeichen, Behandlung & weitere Tipps

Hunde sind Tiere, die sich gerne äußerst robust zeigen. Fehlt ihnen was, bedarf es eine scharfe Beobachtungsgabe und eine gute Kenntnis über ihre Persönlichkeit. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn diese Verhaltensweise ist tief in ihrem Urinstinkt verankert.

Wer Schwäche zeigt, ist automatisch in großer Gefahr, da potenzielle Fressfeinde damit wüssten, dass er leichte Beute wäre. Trotz allem Vertrauen, das dein Hund dir entgegen bringt, ist es also kein Leichtes, ernsthafte Erkrankungen zu erkennen.

Hast du dich schonmal darüber gewundert, weshalb dein Hund den Blick zu dir sucht, wenn er gerade seinem großen Geschäft nachgeht? In so einer Situation fühlt sich dein Vierbeiner verletzlich. Da er dir blind vertraut, erhofft er sich daher deinen Schutz, indem er dich ansieht.

Bei Herzerkrankungen kommt erschwerend hinzu, dass sie sich schleichend entwickeln. Mitunter weiß daher auch deine Fellnase nicht, was in ihm vorgeht und warum plötzlich sein Körper anders reagiert.

 

Mögliche Symptome für Herzerkrankungen beim Hund

  • Körperliche Belastbarkeit wird immer geringer. Der Hund muss immer wieder stehen bleiben, weite Strecken bei Spaziergängen werden zum Problem.
  • Die Atmung beschleunigt sich immerzu; bei körperlicher Belastung gerät das Tier mitunter in akute Atemnot.
  • In gravierenden Fällen kann der Hund ohnmächtig werden. Auch Kreislaufzusammenbrüche sind mögliche Symptome. Solche Zustände halten oft nur Sekunden an und sind daher entsprechend schwierig zu bemerken.
  • Allgemein ist der Puls vom Tier schwach. Bei Untersuchungen sind die Herztöne sehr leise. Kann sich bis zu Herzrhythmusstörungen steigern.
  • Schleimhäute färben sich blau. Diesen Vorgang bezeichnet man als Zyanose. Ist am besten an der Zunge oder generell an dem im Hundemaul befindlichen Schleimhäuten zu erkennen.
  • Der Hund hustet. Das verstärkt sich nachts und immer dann, wenn er aufgeregt ist.
  • Flüssigkeit sammelt sich im Bereich der Lunge und im Bauch an (Lungenödem oder Aszites; wird vom Tierarzt festgestellt).
  • Im fortgeschrittenen Stadium einer Herzerkrankung verliert das Tier auch zunehmend Gewicht.
13. März 2024

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Herzprobleme beim Hund – Zwei Gruppen von Herzerkrankungen

Unterschieden wird bei der Erkrankung am Herzen immer zwischen zwei großen Gruppen:

  1. Erkrankung von Herzmuskel oder auch dem ganzen Herzen
  2. Erkrankung der Herzklappen

Alles in allem spielt die genetische Veranlagung durchaus eine Rolle. Auch eine falsche Ernährung kann über kurz oder lang dazu führen, dass sich beim Vierbeiner Herzprobleme zu bilden beginnen.

Nicht immer sind diese automatisch chronisch. Es kommt aber auch darauf an, wie schnell akute Probleme erkannt und dann auch behandelt werden, ob langanhaltende Schäden davon zurückbleiben werden.

Dilatative Kardiomyopathie (DCM)

Ausgelöst wird die DCM oft durch Taurinmangel oder auch dann, wenn immerzu toxische Inhaltsstoffe in den Organismus geraten. Daher solltest du auch unbedingt darauf achten, was du deinem Tier fütterst und welche Inhaltsstoffe im Futter alles enthalten sein können!

Unabhängig davon tritt diese Krankheit aber auch bei bestimmten Rassen auf, was eben genetisch bedingt ist. Große Hunde, wie der Boxer, die Dogge oder auch der Neufundländer sind oft ohne ersichtlichen Grund davon betroffen.

Ihr Herz beginnt plötzlich schwächer zu pumpen, was dann zu einer Reihe von Problemen führt, die zuvor unter den Symptomen beschrieben wurden. Der Cocker Spaniel gilt als einer der Hunde, die ohne besondere Gründe einen Taurinmangel entwickeln. Hier kann dann mithilfe von Nahrungsergänzung nachgeholfen werden, um auch gleich vorbeugend gegen solche Erkrankungen vorzugehen.

Mitralklappenendokardiose

Hierbei handelt es sich um eine Herzerkrankung der zweiten Gruppe, die meist kleine Rassen und vor allem ältere Hunde betrifft. Aufgrund ihres Genpools ist besonders der Cavalier King Charles Spaniel oft davon betroffen.

Bei der Mitralklappenendokardiose entsteht ein Blutrückfluss im linken Vorhof, was zu einem teilweisen Herzversagen führen kann. Aber auch Wasseransammlungen in der Lunge sind häufige Begleiterscheinungen, sobald die Erkrankung weiter fortgeschritten ist.

Herzbeutel- oder Perikarderguss

Der Herzbeutel- oder Perikarderguss ist ein am Herzen entstandener Tumor. Man kennt diese Erkrankung zum Beispiel in Form eines Herzbasistumors oder auch als am rechten Vorhof entstehendes Hämangiosarkom.

Angeborene Herzfehler

Wer schon bei einem jungen Welpen die oben genannten Symptome erkennt, sollte einen angeborenen Herzfehler zunächst nicht ohne eingehende Untersuchung ausschließen.

Zu den bekanntesten zählen:

  • persistierende Ductus arteriosus Botalli (PDA) = das Persistieren der fetalen Verbindung zwischen Aorta und Lungenarterie
  • Pulmonalstenose = Missbildung im Bereich der Pulmonalklappe
  • Subaortenstenose = Verengung unterhalb der Aortenklappe
  • Ventrikelseptumdefekt = Öffnung in der Herzscheidewand zwischen linker und rechter Hauptkammer

Angeborene Herzfehler sind generell seltener, als die Erkrankungen, welche durch falsche Fütterung oder Nährstoffmangel entstehen können.

Wie wird eine Herzerkrankung festgestellt?

Sobald ein Verdacht vorliegt, sollte ein Termin beim Tierarzt vereinbart werden. Dieser stellt durch eine Ultraschalluntersuchung (im Fachjargon als Echokardiogramm bekannt) fest, wie es um das Herz und seine Klappen steht und wo Probleme vorliegen.

So gestaltet sich die Therapie einer Herzerkrankung

Neben der Beigabe von verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln kommt es immer darauf an, um welche Erkrankung es sich handelt und wie weit diese bereits ausgeprägt ist. Eine Therapie erfolgt oftmals medikamentös, etwa bei Herzrhythmusstörungen.

Bei angeborenen Herzfehlern haben die Tiere mit einer entsprechenden Therapie eine ganz normale Lebenserwartung. Sie bedürfen ein wenig mehr Rücksicht, können aber ansonsten ein ganz normales Leben führen.

Tumore und schwerwiegende Fälle, in denen das alltägliche Leben zu stark beeinträchtigt ist, bedürfen einen chirurgischen Eingriff. So gibt es auch immer mehr Hunde, die durch einen Herzschrittmacher weiter am Leben teilnehmen können.

Ein paar Tipps zum Umgang mit herzkranken Hunden

Neben der Behandlung gibt es natürlich noch ein paar andere Situationen, in denen dein herzkranker Hund etwas mehr Rücksicht braucht.

  • Ausgiebiges Spiel sollte unterbunden werden, da plötzliche Anstrengungen nicht gut für sein Herz sind. Widme dich stattdessen Aktivitäten, die sich allmählich steigern; Spaziergänge, langsames Laufen zusammen oder auch Schwimmen sind dazu sehr gut geeignet.
  • Hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit werden den Kreislauf deines Hundes zusätzlich belasten. Im Hochsommer solltet ihr daher früh morgens oder abends eure Runden drehen.
  • Vermeide auch den Trick, im Sommer durch ein feuchtes Handtuch am Fenster für Abkühlung zu sorgen. Denn auch das steigert die Luftfeuchtigkeit. Hier lohnt sich dann schon die Investition in ein kleines Klimagerät, wenn du die Temperatur im Raum drosseln möchtest.
  • Beobachte deinen Hund immer, wenn ihr wo unterwegs seid. Du kannst ihn in Freilaufgebieten natürlich laufen lassen, dabei sollte er aber immer in deinem Blickfeld bleiben. Gönne ihm Pausen, sobald du merkst, dass er welche braucht.

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