Man kennt es eigentlich nur von Katzen; da es sich bei diesen stolzen Samtpfoten um einstige Wüstenbewohner handelt, neigen sie oftmals dazu, für in Mitteleuropa gegebene Klimaverhältnisse zu wenig Flüssigkeit aufzunehmen. Man sorgt hier mit gewissen Tricks für Abhilfe. Etwa, indem leicht abgestandenes Wasser angeboten wird, oder mithilfe von einem Hundetrinkbrunnen. Viele Katzen bevorzugen Wasser, das in Bewegung ist.
Nun gibt es natürlich auch den ein oder anderen Hund, der nicht selbständig für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgt. Ob man auch hier mit einem Trinkbrunnen aufwarten kann, um diesem Umstand entgegenzuwirken und was es im Allgemeinen beim Einsatz davon zu beachten gilt, sehen wir uns in diesem Ratgeber nun genauer an.
Wie kommt der Hund in freier Wildbahn an Wasser?
Der tägliche Wasserbedarf eines Hundes ist von mehreren Faktoren abhängig. So spielt zum einen natürlich die Körpergröße eine Rolle, aber auch, wie es um seinen Zellstoffwechsel steht. Ist dieser aufgrund einer Krankheit sehr stark im Gange, braucht es mehr Wasser, da giftige Schadstoffe durch die Nieren gefiltert werden und anschließend ausgespült werden müssen. Damit einher geht natürlich die Anforderung an dich als Besitzer, deinen Kaltschnauzer möglichst artgerecht zu ernähren. Nur so kannst du gewährleisten, dass sein Wasserbedarf nicht unnatürlich hoch wird. Das passiert etwa dann, wenn er anhaltend mit synthetischen und/oder für ihn ungeeigneten Stoffen in Verbindung käme. Lies dir hierzu auch unbedingt einmal durch, auf welche Futterdeklarationen du bei Hundefutter achten musst!
Kurzum lässt sich zusammenfassen, dass der Bedarf an Wasser durch Fütterung, Temperatur und körperliche Aktivität variiert.
Betrachtet man die urtümlichen Umstände, wie Hunde einst in freier Wildbahn gelebt haben, so ist natürlich schnell klar, dass er sich unter anderem an fließenden Quellen bedient haben muss. Aber nicht nur! Rund 50 bis 70 % seines Wasserbedarfs deckt ein wildlebender Hund durch seine Beutetiere ab. Hier kommt es natürlich darauf an, wie erfolgreich seine Jagd ist und welche Tiere er dabei erlegen kann.
Schafft er es nicht, seinen Bedarf abzudecken, kommt es zu einem körperinternen Vorgang, bei dem der Wassermangel von seinem Organismus kompensiert wird. Harn und Kot werden weniger abgegeben, zudem wird bereits im Körper eingelagertes Wasser aus Muskulatur und Gewebe mobilisiert. Das hilft dem Kaltschnauzer dabei, kurzzeitig ausbleibende Jagderfolge zu überbrücken. Es ist natürlich keine Lösung, die sich auf lange Zeit eignet. Irgendwann beginnt nämlich sein Blutvolumen zu sinken und er verdurstet schließlich qualvoll.
Ein Umstand, zu dem es bei artgerechter Haltung eigentlich gar nicht kommen kann, denn der Hund wird durch eine entsprechende Ernährung regelmäßig und vor allem ausreichend mit Wasser versorgt.
Trinkbrunnen oder Wassernapf – was wäre besser?
Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf diese Frage, da es vielmehr darauf ankommt, welchem Alltag sich der Hund ausgesetzt sieht. So gibt es natürlich ein paar Argumente, die für den Einsatz eines Trinkbrunnens sprechen. Dazu zählen zum Beispiel:
- Der Hund ist über mehrere Stunden alleine zu Hause. Durch den Brunnen wird das Wasser länger frisch gehalten. Durch die anhaltende Wasserzirkulation erhalten Bakterien und Keime nämlich keine Chance, sich großartig im Brunnen festzusetzen.
- Dein Hund neigt aus einem dir unerfindlichen Grund dazu, nicht genügend zu trinken. Beim sogenannten Hautfaltentest zeigt sich auch eine beginnende Dehydration. Ein Trinkbrunnen sorgt durch das in Bewegung bleibende Wasser dafür, seine spielerische Neugier zu wecken und animiert ihn letzten Endes auch zur Flüssigkeitsaufnahme.
- Räume, in denen eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit herrscht, profitieren vom Einsatz eines solchen Trinkbrunnens. Das wirkt sich nicht zuletzt auf die Gesundheit von deinem Tier und dir selbst aus! Außerdem wirkt sich das auch positiv auf den Fellwechsel aus, der im Frühling und Herbst auf euch zukommen wird.
- Einige Brunnen für Hunde liefern das Wasser nur per Knopfdruck. Das fördert die Lernfähigkeit und fordert den Hund geistig, was zu seinen Gunsten ist.
Prüfe durch einen Hautfaltentest, ob dein Hund genug trinkt! Gewebe, welches ausreichend mit Flüssigkeit versorgt wird, versteift sich nicht. Wenn du deinem Hund im Nacken zum Beispiel eine Hautfalte zusammenkneifst und diese sofort wieder auseinandergeht, dehydriert er nicht. Bleibt sie für ein paar Sekunden in dieser Position, musst du dir Gedanken darüber machen, wie du ihn zum Trinken animieren kannst!
Ein beliebtes Argument von vielen Trinkbrunnenherstellern ist, dass die Flüssigkeitszufuhr bei der Fütterung von Trockenfutter entsprechend steigt. Warum du auf diese Art der Fütterung ohnehin vollkommen verzichten solltest, findest du in unserem Ratgeber dazu, warum Trockenfutter schädlich für Hunde ist.
Worauf muss man beim Kauf von einem Hundetrinkbrunnen achten?
Einst hat es sich hierbei um eine regelrechte Marktlücke gehandelt, mittlerweile existieren zahlreiche verschiedene Modelle. Die breite Auswahl schlägt sich nicht zuletzt auch auf die verwendeten Materialien nieder. Sprich, du kannst einen Trinkbrunnen aus Edelstahl, Keramik, Granit, Marmor und Kunststoff kaufen. Hierbei handelt es sich zumindest um die gängigsten Materialien. Die Industrie schläft vermutlich nicht und arbeitet sicherlich bereits daran, eine noch breitere Auswahl zu ermöglichen.
Um das richtige Modell zu wählen, sollte man die ungefähre Menge an Flüssigkeit kennen, die der Hund am Tag zu sich nimmt. Brunnen, die für mehrere Hunde gedacht sind, sollten ohnehin über ein größeres Volumen verfügen.
Besondere Funktionen beachten
Neben einem variablen Gesamtvolumen können bei einzelnen Modellen auch die Flussstärke, sowie die Regelmäßigkeit vom Wasserfluss eingestellt werden. So gibt es zum Beispiel Brunnen, die über Bewegungsmelder verfügen oder solche, die per Knopfdruck erst betätigt werden müssen.
Anstatt dass du dich zunächst zu stark von all diesen Gimmicks einnehmen lässt, musst du erst überprüfen, ob dein Hund überhaupt einen Trinkbrunnen verwenden wird. Vergewissere dich daher am besten beim Verkäufer, ob eine Testphase (14 Tage sollten schon ausrechen) gewährt wird, innerhalb dieser die Tränke bei Nichtgebrauch zurückgeschickt werden könnte.
Hat dein Hund spezielle Bedürfnisse?
Hunde, die von Arthrose geplagt sind, tun sich schon recht schwer damit, den Brunnen zu erreichen, wenn dieser zu niedrig ist. Wie auch ein Wassernapf sollte die Tränke daher etwas erhöht bereitstehen. Oder du greifst direkt zu einem Modell, das über eine höhergelegene Wasserschale verfügt.
Blinde Hunde brauchen vermutlich ein wenig Eingewöhnungszeit, um sich mit dem Brunnen anzufreunden. Aber auch sie können das Plätschern vom Wasser sehr angenehm empfinden. Es erklärt sich natürlich von selbst, dass für sie keine Wasserbrunnen mit Knopfbetätigung infrage kommen. Aber ein Bewegungsmelder hingegen macht hier schon sehr viel Sinn. Noch dazu verfügen viele der Tränken über rutschfeste Füße, sodass sie beim Anstoßen nicht einfach umkippen oder Wasser verschüttet wird.
Auch unterwegs muss der Hund immer genug trinken, besonders im Sommer! Viele Lokalbesitzer und auch öffentliche Parkanlagen bieten mittlerweile Wasserstellen an, die auch dem Hund zugutekommen. Ansonsten denk immer daran, eine Wasserflasche bei dir zu tragen!
Reinigung – so bleibt die Hygiene der Tränke bewahrt
In der Regel sind Hundebrunnen mit eigenen Filtern ausgestattet, die mit wenigen Handgriffen ausgetauscht sind. Darüber hinaus müssen sie regelmäßig zerlegt und gesäubert werden, damit sie von allfälligen Keimen befreit werden. Die meisten werden durch Zunge und Maul vom Hund abgegeben und können bei entsprechender Reinigung keinerlei Ablagerungen hinterlassen.
Geschirrspültauglich sind nur einzelne Teile; falls überhaupt. Grundsätzlich besteht eine solche Gerätschaft aus vier Teilen. Dazu gehört ein Wassertank, der erwähnte Filter, eine Pumpe, die das Wasser durchjagt und eine Trinkschale. Wobei manche Modelle auch über mehrere Schalen verfügen.
Ob der Filter tatsächlich notwendig ist, bleibt im Übrigen ein Thema, über das nach wie vor rege diskutiert wird. Viele Hundebesitzer und Anwender einer solchen elektronischen Haustiertränke sind nämlich der Meinung, dass sich der Filter durch eine regelmäßige Reinigung erübrigt. Im Grunde solltest du hier aber nach einem gewissen Motto verfahren; ein Filter ist ein Pluspunkt und hilft er nicht, so schadet er zumindest nicht. Verwechsle den Filter aber nicht mit einem handelsüblichen Wasserfilter! Er wird kein Kalk aus dem Wasser ziehen. Schmutzpartikel, Hundehaare oder auch Staub, die während der Benutzung ins Wasser gelangen, werden vom Filter daran gehindert, weiter mitzuschwimmen. Da dieser auch Futterreste auffängt, liegt es auf der Hand, dass der Brunnen am besten täglich überprüft und gesäubert wird.
Wie hoch ist die Gefahr, im Hundetrinkbrunnen zu ertrinken?
Es gibt manche Modelle, die eine recht tiefgehende Höhe haben und die mehr wie ein Wassernapf fungieren, als ein Brunnen. Generell gilt; alles, was so hoch wird, dass sich dein Hund bei einem Unfall nicht daraus selbst retten könnte, darf er nicht ohne deine Aufsicht verwenden. Besonders kleine Welpen sollten daher selbstredend nicht mit einer solchen elektrischen Tränke in Verbindung kommen.
In jedem anderen Fall stellt der Hundebrunnen aber keine ernstzunehmende Lebensgefahr dar. Sofern du ihn regelmäßig reinigst, versteht sich.
Sonstiges, das es zu beachten gilt
Zu guter Letzt kommen wir zur optimalen Position des Brunnens. Wenn du dich dazu entschließt, einen Haustierbrunnen bei dir zu Hause einzusetzen, sollte dieser natürlich einen Stammplatz erhalten. Da ein solches Gerät in der Regel nicht zusätzlich, sondern anstelle eines gewöhnlichen Wassernapfes einkehren wird, sollte der Platz bereits gegeben sein. Beachte allerdings, dass eine elektronische Wassertränke einen Stromanschluss braucht. Manche Modelle benötigen sogar einen Wasseranschluss! Diese dazu nötigen Kabel bzw. Schläuche sollen natürlich nicht zu Stolperfallen werden.
Außerdem musst du explizit nach einem Gerät zur Anwendung für drinnen oder draußen suchen. Während auf den Garten ausgelegte Brunnen natürlich auch in Innenräumen eingesetzt werden können, verhält es sich umgekehrt nicht so. Die Geräte für den Innengebrauch sind meist zu empfindlich. Außerdem besteht schnell einmal eine Stromschlaggefahr, wenn Regen aufkommt und sie an einem ganz herkömmlichen Stromkabel hängen.
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