Die Niere filtert mithilfe von Nephronen harnpflichtige Substanzen aus dem Blut, sodass diese mit dem Urin ausgeschieden werden können. Nephronen sind die kleinsten Funktionseinheiten der Niere. Fallen mehr als 66 % davon aus, entsteht eine akut oder chronisch verlaufende Niereninsuffizienz beim Hund.
Nicht immer ist die Ursache eines Nierenversagens in dieser zu finden; aber dennoch kann es sich dabei um eine der vielen Spätfolgen handeln. Wichtig sind daher allem voran eine frühzeitige Erkennung und eine entsprechende Behandlung.
Nierenversagen beim Hund – Informationen über Ursachen, Symptome und Notwendigkeit einer Behandlung
Ein akutes Nierenversagen ist eher selten, aber dennoch kommt es vor.
Bei einer akuten Niereninsuffizienz kommt es innerhalb von Stunden oder wenigen Tagen zu einer hochgradigen Abnahme der Filtrationsprozesse, in den Nierenkörperchen der Niere abgebaut werden. Harnpflichtige Substanzen wie Ammoniak und Elektrolyte können nicht mehr über den Urin ausgeschieden werden und verbleiben damit im Körper. Infolgedessen kommt es zu einer Harnvergiftung.
Eine chronische Niereninsuffizient (CNI) bezeichnet man funktionsloses Bindegewebe oder entzündetes Gewebe, deren Fortschreiten Verlust einen an Nephronen verursachen.
Bei einem akuten Nierenversagen geht meist eine Phase internistischer Erkrankungen, chirurgischer Eingriffe oder medikamentöser Therapien voraus. Hunde könnten demnach bereits seit längerem Zeitraum erkrankt sein, ohne dass es zuvor bemerkt wurde. Einfach, weil die Symptome nicht direkt spezifisch sind und sie mit einer Menge anderer Krankheiten ebenso in Verbindung stehen könnten.
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Niereninsuffizienz Hund Symptome
- Verminderter Appetit
- Übelkeit
- Gewichtsverlust
- Chronischer Durchfall
- Abgeschlagenheit
- Störungen im Elektrolythaushalt und des pH-Gleichgewichts
- Schleimhautdefekte
- Blutarmut
- Zittern
- Verhaltensänderung
- Störung der Herzfunktion
- Demineralisierung von Knochen
- Verkalkung verschiedener Organe
Akutes Nierenversagen ist unspezifisch und ähnelt dem chronischen Nierenversagen, sodass Letzteres im Rahmen einer Diagnostik ausgeschlossen werden muss.
Die möglichen Symptome sind Abmagerung, reduzierte Urinausscheidung und druckschmerzhafte Nieren. Oftmals lassen sich auch Schwäche, Erbrechen und Durchfälle bei akuter Nierenschädigung beobachten.
Klassischen Symptomen einer Harnvergiftung sind vermehrter Urinabsatz, gesteigerter Durst und Austrocknung. Diese Erscheinungen stehen aber nicht im Vordergrund des Krankheitsgeschehens und können daher leicht übersehen werden.
Wodurch entsteht Nierenversagen beim Hund und wie hängt es mit der Nierenschädigung zusammen?
Ursachen für Nierenversagen beim Hund können beispielsweise eine genetische Veranlagung, tumoröse Erkrankung, immunologische Störung, eine Infektion oder sogar ein toxischer Einfluss sein.
Studien haben in diesem Zusammenhang ergeben, dass für Hunde ab einem Alter von sechseinhalb Jahren das Erkrankungsrisiko deutlich erhöht ist. Die Erkrankung bleibt oft lange unbemerkt, da der Hund erst bei einer Schädigung von 66 % der Niere Symptome zu zeigen beginnt. Die Erkrankung ist zu diesem Zeitpunkt meist schon weit fortgeschritten.
Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, ist eine Früherkennung wichtig. Die unterschiedliche Lebenserwartung (abhängig von der Größe des Hundes) sollte dabei berücksichtigt werden.
Ein Seniorencheck bzw. ein regelmäßiges Blutbild bei begründetem Verdacht in den verschiedenen Altersstadien ist zu empfehlen.
Welche Krankheiten können zu Nierenentzündung oder akutem Nierenversagen führen?
- Bauchfellentzündung
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
- Darmverschluss
- Diabetes mellitus
- Gebärmuttervereiterung
- Geburtskomplikationen
- Herpes
- Lebererkrankungen und Leberentzündungen
- Leptospirose
- Staupeinfektion
- Virusinfektion
Wie kann Niereninsuffizienz beim Hund therapiert werden?
Die akute Niereninsuffizienz ist immer ein Notfall! Eine Überweisung in eine Klinik ist zwingend erforderlich. Nur dort haben die Ärzte die Möglichkeit, eine intensivmedizinische Versorgung zu gewährleisten und den Hund stationär zu behandeln.
Der Auslöser für Nierenversagen muss unbedingt behandelt oder eliminiert werden, da ansonsten die Rückfallquote zu hoch wäre. Davon abgesehen bestehen leider keine großen Überlebenschancen, sollte dieses Leiden völlig unbehandelt bleiben.
Wurde die Niereninsuffizienz akut durch eine Vergiftung ausgelöst, kann zum Beispiel der Einsatz eines entsprechenden Gegengiftes helfen. Eine stationäre Behandlung ist hier insbesondere wichtig, da der Vierbeiner ggf. Unterstützung dabei benötigt, seinen Organismus am Laufen zu halten. Schließlich können die Nieren in der Zeit ihres Ausfalls keine Schadstoffe mehr aus dem Körper füttern.
Bis sich der Hund ausreichend erholt hat und seine Nieren quasi wieder selbsterhaltungsfähig sind, muss er in stationärer Obhut bleiben. Sobald sich diese Besserung einstellt und er auch wieder ganz normal Urin ausscheiden kann, darf er dann in der Regel wieder zu dir nach Hause.
Nierenfutter Hund – Welche Ernährung braucht der Hund bei einer Niereninsuffizienz?
Mit einer durchlebten Niereninsuffizienz steigt das Risiko um ein Vielfaches, immer wieder rückfällig zu werden. Am besten erhält der Hund daher eine entsprechende Ernährung, die seine Gesundheit dabei unterstützen soll, sich dagegen zu wappnen.
Hundefutter mit wenig Phosphor: Spezielles Hundefutter für nierenkranke Hunde: Der wohl wichtigste Schritt dazu ist die starke Reduktion von Phosphor. Dieser Stoff kann von nierenkranken Hunden nicht mehr richtig ausgeschieden werden, was dazu führt, dass sich das Phosphor zunehmend im Blut ablagern würde.
Auch das Eiweiß muss nun allmählich reduziert werden. Gleichzeitig muss die Qualität des im Futter enthaltenen Eiweißes möglichst hoch sein. Im Optimalfall wird dieser Gehalt genau auf seine Bedürfnisse angepasst; das gilt natürlich insgesamt für die im Hundefutter enthaltene Proteine.
Sehr gut verdaulich sind die tierischen Eiweiße, die sich in hochwertigem Muskelfleisch, Ei und Milchprodukten befinden. Mais ist auch dafür bekannt, dass es gut verwertbares Eiweiß mit einem niedrigen Phosphorgehalt bietet.
Achtung bei Diätfuttermittel für Hunde: Obacht ist geboten beim Diätfuttermittel für Hunde, die als Eiweiß- und Phosphorquelle Soja (& ähnliche Produkte, z.B. Sojaproteinisolat) oder Weizen anbieten. Diese Inhaltsstoffe sind nicht gut für deinen Hund!
Alles in allem lässt sich zusammenfassen: Je wertvoller die Inhaltsstoffe im Futter sind, umso weniger muss durch die Nieren ausgefiltert werden. Dadurch wird auch die Belastung der ohnehin schon angeschlagenen Organe stark eingeschränkt.
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Nierenprobleme beim Hund – Eiweißmangelversorgung muss unbedingt vermieden werden
Nierendiät Hund => Bitte beachten: Während besonders wichtig ist, dass dein Hund nun nicht zu viele Eiweiße bekommt, darf aber auch keine Mangelversorgung stattfinden. Andernfalls würden die Reserven im Organismus dazu genutzt, diesen Mangel auszugleichen. Dadurch werden Muskulatur und im fortgeschrittenen Fall auch Organe angegriffen. Das steigert die Rückfallgefahr!
Quellen
https://refubium.fu-berlin.de/bitstream/handle/fub188/27/07_edkst.pdf?sequence=8&isAllowed=y
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